Thee Oh Sees (USA)
AUG
24
Strasse / Nr.: Mascotte Theaterstrasse 10, 8001 Zürich
ÜBERBLICK
Veranstaltungsort: Mascotte
Strasse / Nr.: Theaterstrasse 10
Stadt: 8001 Zürich
Veranstaltungsdatum: Mittwoch, 24 August 2016
Zeit der Veranstaltung:
Eintritt: bezahltes Ticket
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Kurz mal tot. Wieder da? Zombie oder neues Oh See? Mit neuem Line-Up und natürlich neuem Album ruft die Band um John Dwyer erneut die Garagen-Garde-Hymnen der Neuzeit aus. THEE OH SEES besitzen die seltene Gabe, beides zu können: Entschleunigt und hallgetränkt wie ein warmer Sommerregen dahinplätschern und ohne Umwege höchstens über die Magengrube in die Beine gehende Tanzmusik. Oftmals sogar in einem Song. Mit seinem fast schon stupide stampfenden, surf-artigen Beat und an Cindy Lauper erinnernden Fieps-Geschrei über Bandecho funktioniert »Block Of Ice«als superschnelle Version in einem schweißgetränkten Saal voller tanzwütiger Elektroniker und gleichermaßen als bis zur Unkenntlichkeit verlangsamten Sommerbrise bei 37,5 Grad im Schatten am Strand von San Francisco
Thee Oh Sees sind sicherlich keine Band für einen schnellen Quickie. Das waren sie noch nie. Auch auf ihrem neuen Album Mutilator Defeated At Last präsentieren sich die Mannen um Band-Mastermind John Dwyer wieder von ihrer kratzbürstigen Seite. Man muss schon genauer hinhören, sich Zeit nehmen, und sich vor allem vom Rest des Business-Geschehen ein wenig entfernen, wenn man dort hingelangen will, wo die Musiker nach dem finalen Mix des Albums die Beine baumeln ließen. An diesen Punkt zu kommen; wenn grenzenlose Zufriedenheit herrscht und jeder Involvierte mit einem Lächeln im Gesicht durch den Moment spaziert, ist wahrlich kein Zuckerschlecken. Aber es lohnt sich.
Vom eröffnenden Knarz-Sound des einsteigenden Web über das noisig scheppernde Grundgerüst von Luppine Ossuary bis hin zum abschließenden Beckenschlag des frickelig wabernden Palace Doctor: Thee Oh Sees lassen nichts unversucht, um den Hörer bei der Stange zu halten. Und die klebt mitunter wie ein angelutschter Lakritz-Lolli. Aber man kann als Hörer nicht anders, selbst wenn man Lakritze hasst. Man will sich nicht lösen. Diese ausschweifende Melange aus in Hall getränkter musikalischer Psychopharmaka und alles niederwalzender Garage-Rock-Attitüde bringt das Blut mit jedem weiteren Durchlauf mehr und mehr in Wallung.
Während andere Künstler mit Melodien bezirzen, setzen Thee Oh Sees alles auf die Wir-kommen-lieber-durch-die-Hintertür-Karte. Scheppernde Sound-Urgewalten wie Turned Out Light oder auch Rogue Planet kommen in etwa so anpassungsfähig um die Ecke, wie ein unter Melaninmangel leidendes Chamäleon. Hier schält sich kein Akkord kalkuliert oder mit Ansage durch die Boxen. Alles kommt aus dem Bauch heraus. Und in den Mägen der vier Kalifornier rumpelt es anno 2015 heftiger denn je.
Auch die Gabe, den Hörer immer wieder gekonnt auf die falsche Fährte zu führen, ohne dabei den roten Faden aus den Augen zu verlieren, ist der Band nicht abhandengekommen. Immer wieder schieben sich dynamische Quer- und Neueinstiege über das Fundament aus 80s-Punk und Garage-Rock.
17.00 - 35.00 CHF
Veranstaltungen in Zürich
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