Florestan und Eusebius - Junge Zürcher Harmoniker

Das Kammerorchester Junge Zürcher Harmoniker vereint unter der Leitung von Jonas Bürgin zweimal jährlich hochtalentierte junge Musikstudenten und hat sich bereits zwei Jahre nach seiner Gründung einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Florestan, der Stürmische; Eusebius, der Besinnliche. Nicht nur Schumann selbst, der Erfinder dieser beiden Fantasiegestalten, ist geprägt von dieser Dualität, sondern auch die Musik lebt von jenem Grundkonflikt. Der daraus entstehende Dialog findet seine strengste Form in der Fuge. Mozarts Beschäftigung mit den Fugen Bachs stellt eine schöpferische Krise in seinem Schaffen dar. Auch Schumanns Cellokonzert, welches von der Gewinnerin des Pierre Fournier Awards Chiara Enderle gespielt wird, lebt vom engen Dialog zwischen Solistin und Orchester als auch zwischen fröhlichen und nachdenklichen Themen. Während in Dvořáks Notturno primär die Stimme von Eusebius zu Wort kommt, konfrontiert Beethoven in seinem Werk die zwei gegensätzlichen Figuren innerhalb weniger Takte. Wie kein anderer versteht er es, unmittelbar zwischen dem kraftvollen Ausbruch Florestans und dem melancholischen Singen Eusebius‘ zu wechseln.
Kollekte