Dutch Mountains. Vom holländischen Flachland in die Alpen.

Die Ausstellung Dutch Mountains wirft einen frischen Blick auf die Entwicklung der Landschaftsmalerei in der frühen Neuzeit. Ein eindrückliches Alpenpanorama aus der Hand des Holländers Jan Hackaert bildet den Auftakt. Wieso gerade Künstler aus den Niederlanden die Alpen in imposanten Gemälden und detailgetreuen Zeichnungen festhielten und den Schweizer Kollegen als Vorreiter galten, zeigt die Ausstellung in eindrucksvoller Breite vom 16. bis ins 19. Jahrhundert. Der Amsterdamer Jan Hackaert und der Zürcher Conrad Meyer revolutionierten mit ihren Zeichnungen der Glarner Gebirgswelt bereits Mitte des 17. Jahrhunderts die Darstellung der Alpen – hundert Jahre nachdem Pieter Bruegel erste reale Ansichten in sein druckgraphisches Werk einfügte, aber auch hundert Jahre bevor Albrecht von Haller die Schönheit der Bergwelt besang. Damit schlugen Hackaert und Meyer eine kulturelle Brücke zwischen der Schweiz und den Niederlanden und bereiteten den Boden für künftige Höhentouren und die Erfassung der Alpen im Bild. Von Literatur, Wissenschaft und Ästhetik rege erforscht, beschrieben und verklärt, erlebte die heimatliche Landschaft mit Felix Meyer, Caspar Wolf und den Kleinmeistern im 18. Jahrhundert eine erste Blüte. Der Berner Caspar Wolf drang so weit wie keiner vor ihm ins lange als unheimlich und bedrohlich empfundene Hochgebirge vor. Dabei bannte er die wilde Natur in einem bis anhin unbekannten Naturalismus auf Leinwand und ebnete den Weg für eine neue Sichtweise auf die Alpen. Touristen erfreuten sich an den Bergen, für die Einheimischen wurden sie zum Nationalsymbol des jungen Bundesstaats. Die Verherrlichung der heimischen Bergwelt – erhaben und unberührt – hielt keiner so monumental im Bild fest wie Alexandre Calame, der den spektakulären Abschluss dieser Tour de Suisse bildet. Mit Werken von Pieter Bruegel d. Ä., Jan Both, Allaert van Everdingen, Jacob van Ruisdael, Jan Hackaert, Conrad Meyer, Johann Ludwig Aberli, Caspar Wolf, Johann Jakob Biedermann, Alexandre Calame u.a.
19/15